Die Stilkunde beschäftigt sich mit den speziellen Ausprägungen von Architektur (Baukunst), Möblierung (Schreinerei), Bildenden Künsten (Malerei, Bildhauerei), Literatur, Musik und anderen kulturellen Wesensformen verschiedener Epochen (von griechisch: epoch, epoché = Haltepunkt). Ein epochales Ereignis ist in seiner Bedeutung oder aufgrund seiner Seltenheit herausragend und charakterisiert einen längeren Zeitraum. Dieser kann mehrere Jahre oder Jahrzehnte andauern, in welchem kulturelle Güter gleicher Art in einer Vielzahl von Merkmalen kongruieren oder sich ähneln. So eine Zeit- oder Trendwende bedeutet eine außergewöhnliche Änderung in der Situation der Menschheit. z.B. Mittelalter und Reformation, Ökologie, Esoterik, Demografie.
Romanik (800-1200) |
Das frühe Mittelalter - die Epoche der Romanik - beginnt etwa um 800. n.Chr. Architektur, Kunst und auch die Mode sind sehr bodenständig. Die Formen der Kleidung sind einfach. Der Begriff Romanik (romanischer Stil, früher auch byzantinischer Stil, Rundbogenstil, vorgotischer Stil, lombardischer Stil) beschreibt eine kunstgeschichtliche Epoche von etwa 1000 bis 1200 n.Chr. , vielerorts werden jedoch romanische Stilprinzipien bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts beibehalten. Diese romanische Kunst ist überall in Europa sowie in Westasien und Nordafrika verbreitet nachzuweisen. |
Gotik (1200-1500) |
Mit dem Beginn der Gotik um 1200 entwickelt sich ein völlig neues Formgefühl: das Erdgebundene, Schwere der Romanik wird aufgelöst. Es ist eine Zeit der Jenseits-Orientierung, in der alles in die Höhe strebt. So wie die Kathedralen den Betrachter mit sich nach oben zu ziehen scheinen, dominiert auch in der Kleidung die senkrechte Linie. Die Gotik ist eine Stilepoche der europäischen Kunst des Mittelalters. Sie entstand um 1140 in der Île-de-France (Gegend von Paris) und währte nördlich der Alpen bis etwa 1500. Der zuvor vorherrschende Bau- und Kunststil ist als Romanik, der nachfolgende als Renaissance bekannt. Der gotische Stil ist nur in der Architektur genau abzugrenzen, während dies auf den Gebieten der Plastik und Malerei nicht in gleicher Klarheit möglich ist. |
Renaissance (1530-1650) |
Das französische Wort Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Bezogen auf seinen Ursprung meint der Begriff die "kulturelle Wiedergeburt der Antike". Der Begriff wurde um 1820/30 von den Franzosen zunächst aus dem italienischen rinascimento abgeleitet und dann im deutschsprachigen Schrifttum um 1840 aus dem Französischen entlehnt, um eine kulturgeschichtliche Epoche Europas während des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit zu benennen. Der Begriff wurde maßgebend vom Basler Historiker Jacob Burckhardt mit seinem Werk "Die Kultur der Renaissance in Italien" geprägt. Die Epoche der Renaissance wird deshalb so bezeichnet, weil die Wiedergeburt der Antike eines der Ideale jener Zeit war. Diese Wiedergeburt des antiken Geistes schlug sich besonders in den Künsten und ihren neuen, als fortschrittlich empfundenen Prinzipien nieder. Der Renaissance voraus ging die kunstgeschichtliche Epoche der Gotik, der Renaissance folgte das Barock. |
Barock |
Das französische Wort Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Bezogen auf seinen Ursprung meint der Begriff die "kulturelle Wiedergeburt der Antike". Der Begriff wurde um 1820/30 von den Franzosen zunächst aus dem italienischen rinascimento abgeleitet und dann im deutschsprachigen Schrifttum um 1840 aus dem Französischen entlehnt, um eine kulturgeschichtliche Epoche Europas während des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit zu benennen. Der Begriff wurde maßgebend vom Basler Historiker Jacob Burckhardt mit seinem Werk "Die Kultur der Renaissance in Italien" geprägt. Die Epoche der Renaissance wird deshalb so bezeichnet, weil die Wiedergeburt der Antike eines der Ideale jener Zeit war. Diese Wiedergeburt des antiken Geistes schlug sich besonders in den Künsten und ihren neuen, als fortschrittlich empfundenen Prinzipien nieder. Der Renaissance voraus ging die kunstgeschichtliche Epoche der Gotik, der Renaissance folgte das Barock. |
Rokoko |
Rokoko ist eine Weiterentwicklung der kunstgeschichtlichen Epoche des Barock in den Jahren 1720 bis 1770. Umstritten ist, ob der Rokoko als eigene Kunstform gelten darf, da er aus dem Barock enstanden ist; viele Kunsthistoriker verwenden daher den Begriff des Spätbarocks anstelle des Rokokos. Stiltypisch sind überbordende Verzierungen, an Bauten, Innenräumen, Möbeln, Geräten usw. und vor allem die Aufgabe jeglicher Symmetrie, die im Barock noch als wichtiges Element verwendet wurde. An die Stelle fester Formen treten leichte, zierlich gewundene Linien und häufig rankenförmige Umrandungen. Die Rocaille (franz.: Muschelwerk) soll namensgebend für diese Kunstrichtung gewesen sein. (Diese bewusste Abkehr von Symmetrie wurde später im Jugendstil wieder aufgegriffen.) |
Klassizismus |
Klassizismus ist in der Kunstgeschichte ein Name für eine Stilepoche, in der die Nachahmung des klassischen Altertums (vorrangig die griechische Antike) zum Programm erhoben wird. Die Abgrenzung dieser Epoche ist nicht einfach. So bezeichnet man beispielsweise die Baukunst Palladios (1508 bis 1580) als Klassizismus, ebenso die Kunst Frankreichs, Hollands und Englands im 17. Jahrhundert. Tatsächlich gibt es seit der Renaissance (die ja selbst eine Interpretation der antiken Kunst darstellt) eine klassizistische Unterströmung, die auch in der Zeit des Barock immer wirksam bleibt (Barock-Klassizismus), wofür die Bildhauerei Donners und seiner Nachfolger ein gutes Beispiel bietet. Besonders in England und Frankreich ist ein klassizistischer Grundgeschmack (Goût classique) das ganze 17. und 18. Jahrhundert über hegemonial. |
Historismus |
Der Ausdruck Historismus bezeichnet in der Stilgeschichte eine Stilrichtung des ausgehenden 19. Jahrhunderts, bei der man auf ältere Stilrichtungen zurückgriff und diese nachahmte. Anders als im Klassizismus wurde nicht nur versucht, die Architektur der klassischen Antike (wie sie in Rom gefunden wurde) zu kopieren, sondern es wurden Architekturformen anderer Epochen, die nunmehr als gleichwertig anerkannt wurden, nachgeahmt. Einen großen Einfluss übte dabei die Romantik aus, die einen Sinn für das historisch Bedingte entwickeln half. Gelegentlich wurden auch mehrere Stile in einem Gebäude gemischt, diese teilweise recht wahllosen Kombinationen nennt man Eklektizismus. Andere Bauwerke zitieren historische Motive, lassen sich aber keinem konkreten Stil zuordnen. |
Jugendstil |
Der Jugendstil ist eine kunstgeschichtliche Epoche um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert. Weitere Bezeichnungen sind Art Nouveau, Modern Style, Modernismo, Stile Liberty oder Wiener Secession. Äußerlich kennzeichnende Elemente des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von Symmetrien. Bei solchen formalen Klassifizierungen darf allerdings nicht übersehen werden, dass der 1895 und 1900 keineswegs eine so geschlossene Bewegung war, wie die Bezeichnung 'Jugendstil' heute bei uns den Anschein erwecken mag. Es handelt sich um eine Reihe von teilweise auch sehr divergierenden Strömungen innerhalb Europas, die sich allenfalls in der Abkehr vom Historismus wirklich 'einig' waren, also der Ablehnung der bis dato gängigen Praxis der Nachahmung historisch überlieferter Formvorbilder. |
Neuzeit |
Die technische, damals neue, Grundlage für die Architektur der Klassischen Moderne ist die Verwendung und die Möglichkeiten der Baumaterialien Spannbeton, Stahl und Glas. Die ästhetischen Prinzipien der Klassischen Moderne sind als Reaktion auf die historisierenden Neo-Stile zu verstehen. Zum einen soll sich die Gestaltung also von der architektonischen Funktion ableiten. Dies äußert sich häufig in der Sichtbarkeit des Bauskeletts eines Gebäudes und der Versorgungsleitungen. Zum anderen ist die Ausgestaltung oft von asketischer Schlichtheit. Die strenge Formgebung führt gelegentlich zu dem Mißverständnis, die Klassische Moderne ließe sich auf strikte Orthogonalität reduzieren. Es entwickelte sich dagegen gerade eine Vorliebe für geschwungene Formen und den Verzicht auf die Verwendung des rechten Winkels. |